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Die Wirkung von Farben
Farben spielen bei der Raumgestaltung eine große Rolle. Sie werden oftmals nach den persönlichen Vorlieben gewählt, das Bauchgefühl entscheidet häufig mit. Während der eine mit seinem Bauchgefühl direkt ins Schwarze trifft, liegt der andere vollkommen daneben und muss seine Wand- oder Deckengestaltung noch einmal überarbeiten. Deshalb ist es gar nicht so verkehrt, sich im Vorfeld über Farben und ihre Wirkung schlau zu machen.

Wir leben in einer farbigen Welt, das Leben, unsere Umwelt und unsere Wohnungen sind bunt und nicht schwarz-weiß. Farben beeinflussen unsere Stimmung und unsere Gefühle, sie regen an, bauen auf, motivieren, beruhigen, aber sie können uns auch manipulieren. Deshalb setzt die Werbung auch gezielt auf Farben, denn mit Ihnen werden bestimmte Emotionen wachgerufen. Farbexperten werden engagiert, die analysieren, welche Farbe den Kunden anspricht und sein Kaufverhalten beeinflusst.
Schon in der Antike wurden den Farben Heilkräfte zugeschrieben. Rot war hier im 14. Jahrhundert die Farbe, die bei Blatternkranken bevorzugt eingesetzt wurde. Der Raum wurde bis in das letzte Detail in Rot gehalten, auch die Speisen erhielten eine rote Farbe. Gelb stand für die Genesung von Magen- und Darmkranken.
Auch für die eigene Persönlichkeit und das Auftreten spielt die Farbenlehre eine große Rolle. Die Stilberatung, die sich auf die spezifischen Farben der eigenen Persönlichkeit konzentriert, stimmt die Farben von Kleidung, Haare oder Make-Up auf die Charaktereigenschaften und das Temperament der jeweiligen Person ab.
Wenn man nun bedenkt, dass Farben so eine vielfältige Wirkung haben, dann ist besonders bei der Raumgestaltung auf die richtige Farbwahl zu achten. Auch Möbel und Dekoration werden darauf abgestimmt. Denn immerhin halten wir uns hier jeden Tag auf und wenn die Farbe nicht stimmt, dann fühlen wir uns unwohl.
Kalte und warme Farben
Farben lösen Empfindungen aus und das zeigt sich auch in einem Raum. Während Gelb- und Rottöne die gefühlte Temperatur erhöhen, so werden Räume in Blautönen automatisch als kühler empfunden, auch wenn sie eine warme Zimmertemperatur auf dem Thermometer vorweisen. Das mag im Sommer schön sein, im Winter dagegen nicht.
Deswegen ist ein bunter Raum auch kein farbiger Raum, denn bunt und farbig werden in der Farbgestaltung stark unterschieden. In einem Raum, der kunterbunte Farben enthält, wird man sich auf Dauer nicht wohlfühlen, weil keine der Farben dominiert und ein konkretes Gefühl auslösen kann. Dann macht sich Unruhe und sogar Unwohlsein bemerkbar. Daher werden heute Farben angepasst und abgestimmt, das betrifft alle Wohnelemente.
Weiß ist eine neutrale Farbe, für viele ist sie gar keine Farbe im eigentlichen Sinn. Räume, die in Weiß gestrichen sind, schaffen Weite und lassen das Licht wunderbar passieren. Weiß erlaubt alle erdenklichen Farbkombinationen mit anderen Farben, von kräftig über natürlich bis hin zu pastellig. Schwarz und Weiß zusammen wirken puristisch, wenn das Verhältnis stimmt. Kleine Räume werden durch weiße Wände und Decken optisch vergrößert. Hellgrau und Grau gehören ebenfalls zu den neutralen Farben mit zurückhaltender Wirkung. Während ein sehr helles Grau durchaus als Alternative für Weiß gewählt werden kann, ist ein Raum, dessen Wände komplett in einem dunklen Grauton gestrichen werden mit Vorsicht zu genießen.
Gelb macht kühle Zimmer warm, lebendig und munter. Kinderzimmer und Zimmer mit Nordlage profitieren davon, aber auch ein schmaler Flur oder das Wohnzimmer werden durch Gelb intensiv erfrischt. Kombiniert mit Rottönen oder Orange wirkt Gelb besonders gemütlich. Rot als Signalfarbe ist eine intensive, anregende Farbe, die heute auch für den ganzen Raum als Wandfarbe eingesetzt wird. Das ist jedoch nur bei sehr großen Räumen wirklich empfehlenswert, da der Raum ansonsten vom Rot erdrückt wird und sich optisch verkleinert. Natürliche Töne wie Beige, Hellbraun oder Sand bringen in jeden Raum Geborgenheit und Wärme, da sie sehr erdverbunden sind.
Grün hat ebenfalls eine angenehme Wirkung auf den Menschen. Diese Farbe wirkt wärmend und erholsam und ist sehr gut für Esszimmer oder Küchen geeignet. Blau gilt als kühlste Farbe im Farbschema und lässt Räume weiter erscheinen. Für sehr warme Südzimmer, kleine Badezimmer und Küchen kann sie eingesetzt werden.
Farbenharmonie bei der Raumgestaltung
Grundsätzlich gibt es einige Richtlinien, an die man sich bei der Farbgestaltung im Raum halten sollte. Ein Raum mit warmen Farben verträgt auch einige kalte Farbtöne, damit er besser zur Geltung kommt, das Gleiche gilt auch umgekehrt. Räume mit wenig Sonne werden durch warme Farben, wie Gelb oder Orange, wärmer. Kühle Farben kommen bei sehr sonnigen Räumen zum Einsatz. Arbeitsräume, Treppenhäuser und Flurbereiche profitieren von kühlen und neutralen Farben, wie Weiß, Grau oder Blau. Küche und Esszimmer wirken durch natürliche, warme und ausgleichende Farben, wie Gelb, Orange, Grün, Beige oder Creme gemütlich, kühle Farben sind nicht geeignet. Pastellfarben und Gelbtöne dürfen für den Schlafraum gewählt werden.
Rot bringt Räume zum Glühen, denn der Energiekick ist für alle langweiligen Räume ideal. Es braucht nur ein Fleckchen Rot im Raum und schon ist die Gesamtwirkung eine andere. Besonders kleine Zimmer sollten sparsam mit Rot bearbeitet werden. Hier genügt eine Wand oder ein Ausschnitt. Große Räume werden mit Rot erst so richtig behaglich. Gelb und Orange sind gute Partner, aber auch ein kräftiges Grün darf schon mal sein. Schwarz und Weiß passen immer. Rot ist aber nicht gleich Rot, denn durch das Mischen mit anderen Farben entstehen unendlich viele Rottöne. Rosa, Pink, Bordeaux, Rubinrot, Signalrot, Terrakottarot – die Palette ist sehr groß. Pink und Dunkelrot lassen sich kombinieren, das Ergebnis erinnert an die pompöse, leicht verspielte Farbgestaltung vornehmer Damen aus der Rokokozeit.
Gelb bringt gute Laune, Frische und Fruchtigkeit in jeden Raum. Die Farbe Gelb wirkt anregend, motivierend und nie aufdringlich. Auch bei der Wahl der Einrichtung bleibt viel Flexibilität. Dunkle oder helle Möbel harmonieren gleichermaßen mit dieser Farbe. Zitronengelb in vielen Farbnuancen erfrischt den Raum und wirkt sehr einladend. Kombinieren lässt sich dieses Gelb mit Grau oder Blau. Gelb und Orange, aufgetupft, lasiert oder in einer anderen Technik verarbeitet, lassen den Raum leuchten. Dunkle Möbel setzen auffällige Kontraste. Auch Rot darf, in Form von Textilien oder Mobiliar, eingebracht werden, aber eher dezent. Maisgelb oder Bananengelb sind weitere Farbrichtungen, die gerne zum Einsatz kommen. Jedes Gelb hat dabei seine eigene Wirkung.
Von der Natur abgeschaut – Naturtöne für die Wand
Naturtöne an der Wand verleihen dem Raum einen einzigartigen Charakter. Ob die Einrichtung modern, ländlich oder futuristisch ausfällt, spielt heute keine Rolle mehr, denn erlaubt ist, was gefällt. Doch was sind eigentlich Naturtöne? Woran orientieren sie sich?
Stein, Holz, Erde, Lehm, Ton sind Vorbilder für die Naturfarben an der Wand. Mit diesen Wandfarben lassen sich unterschiedliche Stilrichtungen umsetzen. Mediterranes Flair wird damit ebenso gut gezaubert, wie ein mondän-edles Loftambiente.
Beige, Braun, Creme spielen bei den Naturfarben eine große Rolle, zu ihnen gesellen sich gerne warmes Orange, Rostrot, Schiefergrau, aber auch Schokolade und Vanille. Fertig erhältlich sind diese Farben für die Wand so gut, wie nie. Eine Mischung erfordert Kenntnisse in der Farbenlehre und sollte einem Fachmann überlassen werden. Auch Baumärkte mischen Farben an.
Wer natürliche Farbtöne, im wahrsten Sinne des Wortes, an die Wand bringen will, der entscheidet sich für die sehr ursprüngliche Leimfarbe. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Latex- oder Dispersionsfarbe in Weiß, zeigt sich das Weiß der Leimfarbe etwas „schmutzig“, was aber den erdigen Charakter sehr gut zur Geltung bringt. Mit natürlichen Farbpigmenten, die meistens nur im Künstlerbedarf erhältlich sind, kommen so besonders warme Weiß- und Gelbtöne zum Vorschein. Aber auch Abtönfarben eignen sich, um Leimfarbe einzufärben. Traditionell hergestellte Leimfarbe ist nicht im Handel erhältlich, angeboten werden lediglich einige Variationen. Die echte Leimfarbe zeichnet sich durch eine matte, weiche und puderige Oberfläche aus. Die Zusammensetzung besteht aus Schlämmkreide, Wasser und Leim. Die Leimfarbe ist nur für den Innenraum zu verwenden. Mit Leimfarbe können die Wände atmen, da die Farbe sehr luftdurchlässig ist, allerdings ist sie weniger resistent gegen Feuchtigkeit und nicht so beständig, wie herkömmliche Dispersionsfarbe. Auch kann sie damit nicht überstrichen werden, da die Dispersionsfarbe abblättern würde.
Wer sich für Naturtöne an der Wand entscheidet, der sollte auch beim Bodenbelag und den Wohntextilien auf natürliche Farben und Materialien zurückgreifen, um das einmalige Ambiente heraus zu arbeiten. Leder, Holz, Stein, Kork sind Orientierungspunkte, sowohl für die Möbel als auch für weitere Dekorationselemente.
Die Farbenharmonie berücksichtigt alle Elemente eines Raumes
Farben bestimmen nicht nur Wände und Decken, auch Einrichtung, Wohntextilien, Boden und Dekoration sind farbig. Für das Auge entsteht ein harmonisches Wohngefühl aber nur dann, wenn die Farben aufeinander abgestimmt sind. Daher gibt es einige Schemata, nach denen die Raumgestaltung mit Farben erfolgen kann.
Eine entspannte Atmosphäre entsteht, wenn eine Hauptfarbe dominiert und alle anderen Elemente Ton-in-Ton darauf abgestimmt werden. Ein warmer Eindruck lässt sich mit roten und gelben Farben im Wohnraum erreichen. Große Räume werden durch grüne und blaue Farben, die geschickt miteinander kombiniert sind, veredelt. Hier dürfen auch unterschiedliche Blau- und Grüntöne gemixt werden. Für eine zurückhaltende Gestaltung empfiehlt sich die Kombination von Gelb und Blau mit Brauntönen. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die Farben nicht grell oder knallig wirken, sondern eher abgetönt sind. Kräftigere Blau- und Gelbtöne schaffen ein ausgeglichenes Raumgefühl im Zusammenspiel mit grauen Elementen. Das Gelb darf hierbei auch zu einem warmen Orange avancieren. Kontraste im Raum werden am besten mit den Komplementärfarben Rot und Grün gesetzt. Eine Farbe übernimmt die dominante Rolle, die andere zeigt sich akzentuiert.
So vielfältig, wie die einzelnen Farbtöne sind, so vielfältig zeigen sich auch die Gestaltungsmöglichkeiten. Nur wenige können sich einen Raum in der fertigen Farbgestaltung und mit allen abgestimmten Details vorstellen. Deshalb ist es sinnvoll, sich einen Farbplan anzufertigen. Am Computer geht das sehr gut, wenn man über ein Grafikprogramm oder eine spezielle Software für die Raungestaltung verfügt So lassen sich bevorzugte Farben an die Wände und Decken bringen, auch Möbel können passend eingefärbt werden. Die Vorstellung kann uns nämlich manchmal ein Schnäppchen schlagen. Was wir uns in Gedanken als toll und harmonisch vorstellen, wird auf dem Papier oder auf dem Bildschirm schnell zum farbigen Alptraum.
Mit Farben Räume nützlich verändern
Die Farbgestaltung erfüllt nicht nur einen dekorativen und emotionalen Zweck, nein sie kann auch Unzulänglichkeiten in der Architektur wegschummeln. Mit kleinen Tricks werden hohe Räume niedriger, niedrige Räume höher, kleine Räume größer und große Räume kleiner.
In Altbauten finden sich oft Deckenhöhen von über 3 Metern. Kräftige und dunkle Farben an der Decke schmälern die Deckenhöhe optisch, die Wände sollten dann in hellen Farben gehalten werden. Auch waagerechte, breite Streifen an der Wand reduzieren die Deckenhöhe optisch. Niedrige Zimmer, wie sie oft in alten Bauernhäusern zu finden sind, gewinnen durch einen Komplettanstrich in Weiß oder in einer sehr hellen Farbe an Raumhöhe. Auch warme Farben an den Wänden oder eine senkrecht gestreifte Tapete wirken optisch erhöhend, können aber den Raum insgesamt enger erscheinen lassen.
Große Räume vertragen warme, dunkle oder leuchtende Farben, wie zum Beispiel Rot in allen Schattierungen, aber auch Brauntöne sind denkbar. Tapeten mit großen Mustern oder Motiven verkleinern den Raum ebenfalls. Für einen kleinen Raum empfiehlt sich genau das Gegenteil: Helle oder weiße Wände sowie klein gemusterte Tapeten sorgen für optische Weite.
Ein Problem in Altbauten sind lange, dunkle und schmale Flure. Hier hilft nur eine Aufhellungskur. Ein kleiner Tipp: Wände in Längsrichtung weiß streichen, die Querwände dürfen auch in kräftigen, warmen Farben strahlen.
Ebenfalls ein optischer Störfaktor in alten Häusern sind zahlreiche Türen und Fenster an unterschiedlichen Stellen im Raum. Solche Räume wirken zerrissen und auch das Auge findet keinen richtigen Halt. Abhilfe schafft man, indem man Türen und Fenster in der gleichen Farbe, wie die Wand streicht.
Dachschrägen gehören ebenfalls zu den Wandflächen, die mit Bedacht behandelt werden sollten. Die Schräge sollte nicht optisch hervorgehoben, sondern kaschiert werden. Ein einheitlicher Farbton löst dieses Problem, ob dunkel oder hell, das entscheidet die Raumgröße.
Die gekonnte Inszenierung eines weißen Raumes
Die Geschmäcker sind verschieden, gerade was den Einrichtungsstil betrifft. Leuchtende Farben oder eher dezente Naturtöne, Puderpastell oder aber neutrales Weiß – jeder, so, wie er mag. Doch manchmal ist die weiße Wand dann doch zu Weiß und wer keine Lust hat, zu streichen oder zu tapezieren, der bringt Farben mit anderen Mitteln in den Raum. Gerade Mietwohnungen werden nicht so gerne mit aufwendigen Wandfarben verziert, denn im Falle des Auszugs ist das Überstreichen oft zeitintensiver, als nur eine weiße Wand zu übertünchen.
Für alle, die ihre weißen Wände so belassen, aber dennoch mit viel Stil wohnen wollen, werden hier zwei Varianten der Raumgestaltung mit weißen Wänden und farbigen Elementen vorgestellt.
Bei Variante Nummer Eins schlagen die Herzen der Anhänger von Bonbonfarben gleich zehn Takte höher. Möbel, wie Sideboards, Schränke, Kommoden und Tische, sollten aus sehr hellem Holz, wie Ahorn oder Esche, gefertigt sein. Sie bilden den natürlichen Rahmen, der jetzt seine bunten Akzente erhält. Retro kommt bei den Sitzmöbeln ins Spiel. Sofa oder Couch sowie Sessel und Stühle dürfen in frechen Bonbonfarben, wie z.B. Türkisblau, dunklem Pink und hellem Wiesengrün, ausgesucht werden. Wer seine Möbel nicht neu kaufen möchte, der nimmt Stoffe oder Überzüge. Ergänzt wird die Wohnungseinrichtung durch runde oder quadratische Teppiche aus Naturmaterialien, wie Bast oder Schurwolle. Dicke Kugellampen in Weiß und eine Stehlampe aus Chrom dienen als interessanter Gegenpol zu den quirligen Farben der Möbel. Wer sich für Vorhänge oder Rollos entscheidet, der sollte bei weißem Stoff oder Naturmaterialien bleiben. Um einen besonderen Wandeffekt zu schaffen, ist eine große Leinwand, die eine Farbe aus den Möbeln aufgreift, eine tolle Idee. Die ist schnell selbst bemalt und kann auch bei einem eventuellen Umzug einfach wieder abgenommen werden.
Variante Nummer Zwei ist etwas für erdverbundene Menschen, die sich nach natürlichem Charme für Ihren Wohnraum sehnen. Braune Polster- oder Ledermöbel eignen sich für dieses Einrichtungsmodell sehr gut. Auf den Boden gehören mittelgroße, abgepasste Teppiche aus Kokos, Sisal oder Baumwolle. Sie sollten ebenfalls in Brauntönen gehalten sein, bei dunklem Boden empfiehlt sich ein cremefarbener oder gelber Teppich. Dekorationsobjekte aus Holz, Aluminium und Rattangeflecht unterstreichen den Natur-Pur-Look. Das eine oder andere, ausgefallene Designerobjekt aus weißem Kunststoff verübt einen gekonnten Stilbruch. Das kann ein Zeitungsständer oder eine Skulptur sein. Wem Braun als Farbe noch nicht ausreicht, der darf gelbe Akzente setzen. Warmes Sonnengelb für Decken- und Wandleuchten oder Plaids und Kissen in Braun-, Beige- und Gelbtönen runden das Wohlfühlambiente ab. An der Wand machen sich drapierte, lange Äste und Wurzelhölzer sehr gut. Diese können mit durchsichtigem Nylonfaden und Nägeln angebracht werden. Eine Alternative sind Bodenvasen, die mit hohen Zweigen bestückt sind. Da fehlt dann nur noch das urgemütliche Kaminfeuer.
Die Farbe Weiß
Hier scheiden sich wohl schon beim Lesen die Geister. Weiß ist keine Farbe, sagen die einen, aber weiße Farbe ist aus der Welt der Maler und Lackierer sowie der Kunstschaffenden nun einmal nicht wegzudenken.
Weiß ist klassisch, neutral, leicht kühl und immer passend. Mit einer weißen Wand kann man nichts falsch machen, im Gegenteil dazu harmoniert die ganze, große Farbpalette. Weiß trimmt neue Möbel und Bodenparkett durch einen dünnen Anstrich, auch Patina genannt, auf alt und beschert uns den geliebten Vintage-Look. Durch das Bemischen von Weiß erhält jede Farbe im Farbenkreis eine aufhellende Wirkung.
Im Handel ist Weiß als matte und glänzende Wandfarbe erhältlich, Creme-Töne müssen oft erst angemischt werden. Die natürlich hergestellte Leimfarbe hat schon von Natur aus einen leicht „schmutzigen“ Charakter, sie kann durch das Abtönen mit anderen Farben zu einer sehr natürlichen Wohnfarbe avancieren. Für das Weißen von Wänden ist auch der Begriff „Kalken“ gebräuchlich, da Kalkfarbe schon seit jeher für den weißen Anstrich steht. Heute werden sowohl Leim- als auch Kalkfarbe kaum noch für den Innenraum gewählt, da sie nicht unbedingt die Anforderungen an eine einfache Verarbeitung erfüllen. Für den Heimwerker, der mal eben schnell seine Wand weißen will, sind sie daher nicht zu empfehlen.
Weiße Latexfarbe ist besonders für stark beanspruchte Räume geeignet, bei denen das Abwaschen der Wände sinnvoll ist. Durch die seidige und glatte Oberfläche bleiben Schmutz und Staub nur oberflächlich haften und eine Reinigung ist leicht möglich.
Weiße Wände lassen sich auch durch das Auftragen von Putz in stilvolle Wände verwandeln, ohne, dass es dafür Farbe braucht. Je nach Putzstruktur, entstehen Oberflächen, die für sich selbst sprechen und für ein sehr gemütliches oder rustikales Ambiente sorgen.
Farbgestaltung für den Wohnraum unterm Dach
Mit der Farbgestaltung von ausgebauten Dachgeschossen halten sich viele Menschen gerne zurück. Meistens wird Weiß gewählt, was auch nicht verkehrt ist, da es den Raum hell und weit erscheinen lässt. Doch wer etwas Mut zur Farbe riskieren will, der kann auch mit zahlreichen, anderen Farben gestalten. Der Ausbau des Dachgeschosses erfolgt meistens im Trockenbau mit Gipskartonplatten. Diese können gestrichen oder tapeziert werden, wobei man bei Tapeten auf das Muster achten muss, sonst wirkt der Raum schnell erdrückend. Für einen Anstrich bieten sich viele Farben an, die übrige Einrichtung sollte dementsprechend angepasst werden.
Flieder- und Rosatöne eignen sich für ein großes Dachgeschoss sehr gut, wenn sie mit Weiß kombiniert werden. Wer die komplette Wandfläche in einem hellen Fliederton streicht, der sollte die Dachfenster Weiß einrahmen. Sonnenschutz-Jalousien in einem Rosaton beleben den Raum und ergeben einen feinen Kontrast. Die Möbel dürfen aus hellem Holz sein, Ahorn, Esche und Kiefer eignen sich hier sehr gut. Weiße Elemente, z.B. Regale oder Dekorationsobjekte, heben sich wirkungsvoll ab. Die Wohntextilien und Stoffe orientieren sich an den Farben Flieder und Rosa, um den Wandton wieder aufzugreifen.
Grün ist ebenfalls für die Dachwohnung eine wirkungsvolle Farbe. Helle Grüntöne, in verschiedenen Nuancen, erfrischen den Raum, ohne ihn optisch einzuengen. Mit passenden Rollos oder Plissees, die ruhig einen Ton dunkler, als die Wandfarbe, sein dürfen, bekommt der Raum eine besondere Harmonie. Die Möbel sollten hell gehalten werden. Hier empfehlen sich die Farben Beige, Creme oder Vanille. Weiße Möbel unterstreichen ein sehr helles Mintgrün. Stoffe und Wohntextilien in warmen, erdigen Brauntönen ergänzen diese Gestaltung.
Orange, als warme Wohnfarbe, kann auch das Dachgeschoss zu einem gemütlichen Plätzchen werden lassen. Der Farbton darf ruhig kräftig sein, zu viel Rotanteil in der Farbe sollte jedoch vermieden werden. Der Sonnenschutz sollte die präzise Farbe der Wand besitzen. Bei der Möblierung sind weiße Möbel ebenso erlaubt, wie schwarze Möbel, die Fenster werden mit Weiß eingerahmt, um einen wirkungsvollen Kontrast zu setzen. Gelb und Grau sind ebenfalls harmonische Partner für das Wohnen unter dem Giebel. Die Kunst besteht darin, die Kontraste perfekt zu inszenieren. Pastellgelbe Wände mit einem angedeuteten Sockel in Granitgrau können zu hohe Dachräume optisch verkürzen. Jalousien oder Rollos werden im gleichen Grauton, wie die Sockelfarbe, gehalten. Auch in den Möbeln sollten sich Grautöne, gerne auch mit etwas Grün, wieder finden.